17.11.2021International

Außenhandel mit Osteuropa kräftig belebt

Ost-Ausschuss: Zwischen Januar und September 2021 erreichte das Handelsvolumen 367 Milliarden Euro. Das ist ein Plus 20 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.

„Der deutsche Außenhandel mit Mittel- und Osteuropa ist weiter auf Erholungskurs: Zwischen Januar und September 2021 erreichte das Handelsvolumen mit den 29 Ost-Ausschuss-Ländern eindrucksvolle 367 Milliarden Euro. Das ist ein dickes Plus von 60 Milliarden Euro oder umgerechnet 20 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum“, teilte Oliver Hermes , Vorsitzender des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. (OA), in Berlin mit. Die Wachstumsmärkte Mittel- und Osteuropas trügen damit knapp ein Fünftel zum gesamten deutschen Außenhandel bei, mehr als China und die USA zusammen. Sowohl die deutschen Exporte als auch die Importe aus der Region legten in den ersten neun Monaten 2021 jeweils um 30 Milliarden Euro zu. Erfreulich sei, dass auch die Vergleichswerte aus dem Vor-Corona-Jahr 2019 um acht Prozent übertroffen werden konnten. Die kräftige Belebung des deutschen Außenhandels mit der Wachstumsregion im Osten sei laut Hermes vor allem auf die überraschend starke Konjunkturerholung dort zurückzuführen. Die Osteuropa-Bank EBWE habe gerade ihre Wachstumsprognose für die Gesamtregion für 2021 um 1,3 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent angehoben. Besonders kräftig legten die deutschen Exporte in südosteuropäische Märkte wie Slowenien, Bulgarien und Serbien zu. Aber auch in die wichtigen Absatzmärkte Polen, Tschechien, Ungarn und Slowakei seien deutlich mehr Güter geliefert worden als im Vorjahr. Die Ausfuhren nach Russland stiegen um fast 14 Prozent. Bei den Importen falle vor allem der starke Anstieg der Einfuhren aus Russland und Kasachstan um über 45 Prozent auf. Hier machten sich der gestiegene Energie- und Rohstoffhunger der deutschen Wirtschaft und steigende Importpreisen bemerkbar. Im September habe der Aufwärtstrend im Osthandel etwas an Fahrt verloren. Hohe Energiekosten, der zunehmende Fachkräftemangel und die weltweiten Lieferkettenprobleme belasteten auch in Mittel- und Osteuropa die Unternehmen. So bremse der Halbleitermangel in der für Mittelosteuropa wichtigen Automobilindustrie inzwischen spürbar den Handel mit Tschechien, der Slowakei und Ungarn. Zu den Konjunkturrisiken gehöre auch die besorgniserregende Corona-Entwicklung in Deutschland und vielen Ländern Mittel- und Osteuropas, die neue Einschränkungen für die Wirtschaft befürchten lassen.