11.03.2021Politik & Wirtschaft

Biontech-CFO erwartet „genügend Impfstoff ab April“

Beim Münchner Management Kolloquium gab sich auch 2021 wieder das Who-is-Who der deutschen Firmenchefs die Klinke in die Hand, wenn auch nur die virtuelle. Die Redebeiträge zeigten einen differenzierten Umgang mit der Corona-Pandemie. Manager zwischen Hoffen, Warten und Gestalten.

Ein baldiges Ende der Knappheit an Corona-Impfstoffen in der EU erwartet Sierk Poetting, Finanzchef des Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech. „Ab April werden wir genügend Impfstoff in Deutschland haben, dann schwenkt die Herausforderung stärker auf die Verteilungsfrage“, sagte Poetting am Rande des Münchener Management Kolloquiums (MMK) 2021. Poetting erwartet, dass sich bald auch die aktuelle Priorisierungsliste beim Impfen ein Stück weit auflösen werde. Ist ausreichend Impfstoff vorhanden, gehe es vor darum, diesen möglichst rasch zu verimpfen. Dafür werde es auch die Hausärzte brauchen, sagte er. Sollte aufgrund der Mutationen ein komplett neuer Impfstoff nötig werden, sei man bei Biontech darauf vorbereitet. Mit Blick auf die weitere Zukunft machte Poetting den Menschen Hoffnung, dass Auffrischungsimpfungen gegen Corona-Virus, die es mutmaßlich brauchen wird („das muss noch genauer untersucht werden“), eventuell als Kombipräparat zusammen mit der Grippeschutzimpfung verabreicht werden können.

BMW will Mitarbeiter selbst impfen

Tags zuvor kündigte bereits Oliver Zipse, Vorstandsvorsitzender der BMW-Group, an, die Impfung für seine Mitarbeiter ab Mai selbst organisieren zu wollen. Binnen fünf Wochen sollen dann alle Beschäftigten des Autobauers ein Impfangebot bekommen. Zipse will dadurch die kommunalen Impfzentren entlasten. Schon zu Beginn der Corona-Krise hat der Autobauer ein eigenes Team für das Corona-Management aufgesetzt, das zentral die jeweils akuten Herausforderungen der Pandemie bearbeitet: Hygienekonzepte, Lockdowns, Maskenbeschaffung und jetzt eben die Impfungen. Zipse kann aus einer Position der relativen Stärke heraus agieren, denn BMW scheint trotz Umsatz- ( minus 5 Prozent 2020) und Gewinnrückgang (minus 27 Prozent) gut durch die Pandemie zu kommen. Vor allem das zweite Halbjahr 2020 war bereits wieder sehr ertragsstark (plus 10 Prozent über dem Vorjahreswert). „Corona war weniger Krise für uns, sondern mehr Reifetest, ob unsere Systeme stabil sind. Wir haben in der Krise fast mehr gewonnen als wir am Ende verloren haben“, betonte er beim jährlichen Top-Management-Treff an der TU München (TUM), der in diesem Jahr bereits zum 28. Mal ausgerichtet wurde.

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