24.08.2023Publikationen

Neu: BME-Whitepaper „Nachhaltigkeit in Supply Chains“

Die BME-Publikation stellt auf Basis der von der BME-Sektion Logistik und der Hochschule Fulda veröffentlichten BME-Logistikstudie 2021 sowie Expertengesprächen verschiedener BME-Fachgremien die wichtigsten Entwicklungen auf dem Nachhaltigkeitssektor vor.
Nachhaltigkeit in den Lieferketten: Das Gros der Unternehmen hat bzgl. der Umsetzung noch „Luft nach oben“.© Tryaging/iStock

Aktuell zeichnet sich in den Unternehmen beim Thema „Supply Chains“ noch kein einheitliches Bild der Nachhaltigkeitsbestrebungen ab. Das Management nachhaltiger Lieferketten hat insbesondere bei vielen Global Playern schon ein hohes Niveau erreicht, bei anderen Unternehmen besteht bei der Umsetzung hingegen noch „Luft nach oben“.

Nicht immer wird von den Unternehmen bereits Nachhaltigkeit in Supply Chains auf Basis einer konkreten Strategie und mit definierten Verantwortlichkeiten umgesetzt. Dieser Tatbestand zieht sich durch nahezu alle Bereiche – von der Organisation über den Umfang der operativen Umsetzung bis hin zu konkreten Aktivitäten.

„Wir möchten im vorliegenden Whitepaper einige Handlungsempfehlungen aus unserer BME-Logistikstudie 2021 noch einmal zusammenfassen und zu einem Mehr an Nachhaltigkeit in den Lieferketten beitragen“, hebt Carsten Knauer, Leiter Sektion Logistik des BME, hervor.

Wir möchten im vorliegenden Whitepaper einige Handlungsempfehlungen aus unserer BME-Logistikstudie 2021 noch einmal zusammenfassen und zu einem Mehr an Nachhaltigkeit in den Lieferketten beitragen.

Carsten KnauerLeiter BME-Sektion Logistik

Strategie und unternehmensübergreifende Umsetzung

Bei der strategischen Entwicklung von Nachhaltigkeit in Lieferketten ist es sinnvoll, auf ein bereits im Unternehmen etabliertes Schema bzw. einen etablierten Prozess zurückzugreifen. Damit erfolgt die Entwicklung strukturiert und in stringenter Weise.

Schemata für die strategische Entwicklung finden sich auch in der wissenschaftlichen (und durchaus praxisorientierten) Literatur. Daneben empfiehlt sich der Austausch mit anderen Unternehmen und Praktikern in Fach- und Arbeitsgruppen von Verbänden. Dies ist hilfreich, weil die Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen bislang häufig nur innerhalb eines Unternehmens – nicht jedoch unternehmensübergreifend im Sinne des Supply Chain Managements – erfolgt.

Auch wenn unternehmensinterne Ziele teilweise gegen eine vollständig unternehmensübergreifende Umsetzung sprechen, ist eine stärkere partnerschaftliche Abstimmung durchaus sinnvoll. Beispiele aus den Expertengesprächen im Rahmen der 2021 veröffentlichten BME-Logistikstudie „Nachhaltigkeit in Supply Chains“ und der BME-Fachgruppe „Trends & Transformation“ zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen beinhalten kann, Mehrkosten für Aktivitäten auf verschiedenen Stufen der Wertschöpfungskette untereinander aufzuteilen.

Visibility

Ein Problem ist, dass die Visibility innerhalb von Supply Chains meist auf einem niedrigen Stand ist. Dies ist insofern überraschend, da die geringe Transparenz das frühzeitige Erkennen von Risiken erschwert oder unmöglich macht. Mit anderen Worten: Unternehmen fahren häufig durch dichten Nebel und können Risiken in Bezug auf Nachhaltigkeit, vor allem die ESG-Risiken, nicht oder erst dann erkennen, wenn es für vorbereitende Maßnahmen zu spät ist. Es sollte im eigenen unternehmerischen Interesse sein, zumindest ein Mindestmaß an Transparenz zu erzeugen.

Damit ist ein sogenanntes „Supply Chain Mapping“ gemeint, also die visuelle und möglichst vollständige Darstellung der Lieferkette. Helfen können hierbei Digitalisierungstools, die die Handhabung der Akteure innerhalb der Lieferkette auf Basis einer Datenbank vereinfachen. Grafische Möglichkeiten im Sinne eines geografischen Informationssystems bis hin zu Realtime- oder Neartime-Informationen bieten weitere Möglichkeiten. Sinnvoll ist es, unabhängig vom Reifegrad einer solchen Umsetzung, die Transparenz innerhalb der Supply Chain stetig zu erhöhen.

Was sind BME-Whitepaper?
Mit der Formatreihe der Whitepaper möchte der BME Einblicke in die Fachgruppen sowie die Arbeit innerhalb der jeweiligen Fachgruppen und die dort erarbeiteten Ergebnisse geben. Auf zwei bis drei Seiten werden unterschiedliche Themengebiete vorgestellt, insbesondere das gemeinsam festgelegte Verständnis, die Umsetzung und Erfahrungen in den Unternehmen und die Vorgehensweisen aus der Praxis. Die Whitepaper sind für BME-Mitglieder und Interessenten kostenfrei verfügbar und können hier heruntergeladen werden: https://www.bme.de/netzwerk/fachgruppen/publikationen

Falls Sie Interesse an einer Mitarbeit in unseren Fachgruppen haben, steht der BME Ihnen gerne zur Verfügung! Mehr Informationen finden Sie unter: https://www.bme.de/netzwerk/fachgruppen/

Ihre Kontaktperson

Carsten KnauerLeiter Sektion Logistik+49 6196 5828-132carsten.knauer@bme.de