BME-Ausschüsse: Frühjahrssitzungen erfolgreich abgeschlossen
Die Sitzungen der BME-Ausschüsse, die jeweils im virtuellen Raum stattfanden, boten nicht nur hochkarätige Impulsvorträge, sondern zeichneten sich durch Diskussionskultur und praxisnahe Analysen aus.
Im Ausschuss Außenhandel wurde unter dem Titel „Die stille Revolution im Global Trade Management“ deutlich, wie sehr geopolitische Spannungen, Zoll- und Exportregeln sowie digitale Berichtspflichten heute strategische Entscheidungen prägen. Der Impuls von Lars Gempp (EFA) unterstrich: Außenhandel ist kein Anhängsel betrieblicher Praxis mehr – sondern Voraussetzung für resilienten Unternehmenserfolg. Die kritische Einordnung aktueller US-Handelsmaßnahmen und der handelspolitischen Passagen des neuen Koalitionsvertrags zeigte die Dringlichkeit, Beschaffung und Exportkontrolle integrativ zu denken.
Der Ausschuss Digitalisierung & KI diskutierte unter dem Motto „Digitale Leistungsfähigkeit Deutschlands“. Michael Nitsche (BGA) analysierte: Zu wenig Glasfaser, zu viel Bürokratie, und eine fragmentierte Förderkulisse hemmen besonders den Mittelstand. Die Debatte machte deutlich: Ambitionierte politische Digitalziele laufen oft ins Leere, wenn Zuständigkeiten diffus und Umsetzungsrealitäten aus dem Blick geraten. Besonders die schleppende Umsetzung europäischer Initiativen wie Gaia-X stieß auf Kritik.
Im Ausschuss Mobilität & Logistik standen die Auswirkungen der US-Zollpolitik unter der neuen Administration sowie die inländischen Infrastrukturpläne im Zentrum. Thomas Möllers (SpanSet) brachte es mit einem Vergleich auf den Punkt: Zollkoordination ist wie Spitzenküche – nur mit guter Abstimmung gelingen komplexe Abläufe. Die Diskussion um den Koalitionsvertrag zeigte: Fortschritte bei multimodaler Logistik und Verkehrsdigitalisierung sind möglich, wenn Bund, Länder und Kommunen ihre Anstrengungen besser synchronisieren.
Der Ausschuss Nachhaltigkeit wiederum nahm die neuen Weichenstellungen der EU-Kommission – vom „Clean Industrial Deal“ bis zum Bürokratieabbau – in den Blick. Prof. habil. Dr. Lisa Fröhlich (ispira) warb in ihrem Beitrag dafür, Nachhaltigkeitsreporting nicht als Last, sondern als Teil unternehmerischer Resilienzstrategie zu begreifen. Die Ausschussmitglieder sprachen sich für die Erarbeitung eines Grundsatzpapiers zur nachhaltigen Beschaffung und einen Werkzeugkasten für das Nachhaltigkeitsmanagement aus – praxisnah, anwendbar, KMU-gerecht.
Mitmachen erwünscht!
Die BME-Ausschüsse leben vom Engagement ihrer Mitglieder. Die kommende Sitzungsrunde bietet erneut die Chance, Themen aktiv zu setzen, Positionen zu formulieren und die Agenda des Verbandes mitzugestalten. Der BME lädt Sie herzlich ein: Bringen Sie Ihre Erfahrungen, Herausforderungen und Ideen ein – sei es durch Themenvorschläge, Impulsbeiträge oder die Mitarbeit in Arbeitsgruppen. Die Ausschüsse sind Ihr Forum. Nutzen wir es gemeinsam.