22.12.2022Publikationen

BME-Benchmark „Dienstwagen 2022“ veröffentlicht

Der BME und die fleetcompetence Group haben im Rahmen einer Befragung ermittelt, welche Maßnahmen Unternehmen auf dem Flottenmanagement-Sektor derzeit ergreifen, um für die zukünftigen Herausforderungen im Fuhrparkmanagement bestmöglich gewappnet zu sein.
Sowohl Global Player als auch KMU verfügen bei der Optimierung des Fuhrparkmanagements noch über erhebliche Potenziale.© Jirsak/iStock

Der Fuhrpark ist ein erheblicher Kosten- und Nachhaltigkeitsfaktor für Global Player und KMU. Vor diesem Hintergrund hat die BMEnet GmbH zusammen mit der fleetcompetence Group das BME-Benchmark „Dienstwagen“ branchenübergreifend von Juli 2021 bis Juni 2022 durchgeführt. Die Zahlen der Unternehmen basieren auf dem Berichtsjahr 2021 und waren somit stark durch die Corona-Pandemie beeinflusst.

Basis für die Ergebnisse bildeten anonymisierte, unternehmensspezifische Daten. Aufgeschlüsselt nach Fuhrparkgrößen verteilen sich die am BME-Benchmark beteiligten Firmen wie folgt: Rund 38 Prozent der Unternehmen weisen eine Fuhrparkgröße von weniger als 150 Fahrzeugen auf. Rund 24 Prozent verfügen über einen Fuhrpark von 150 bis 400 Fahrzeugen, weitere 27 Prozent über eine Flotte von 401 bis 1000 Pkw. Der Anteil der Unternehmen mit einem Fuhrpark von mehr als 1000 Fahrzeugen liegt bei rund 11 Prozent.

CO2-Fussabdruck rückt verstärkt in den Blickpunkt

In der öffentlichen Wahrnehmung wird der CO2-Footprint von Unternehmen immer wichtiger. Für viele Unternehmen ist der Fuhrpark ein wesentlicher Emittent für CO2. Hat das Unternehmen keine Produktionsstandorte, ist der Fuhrpark häufig sogar der größte Verursacher dieser Emissionen. Der CO2-Fussabdruck rückt stärker in den Fokus und immer mehr Unternehmen haben sich Ziele zur Absenkung – bis hin zur CO2-Neutralität – gesteckt.

Die Grundlage für passgenaue Maßnahmen bildet die Messung der tatsächlichen CO2-Emissionen des Unternehmensfuhrparks. Von den befragten Unternehmen erfassen diese Emissionen allerdings nur ca. ein Drittel (32 Prozent). Damit gibt es auf diesem Sektor einen erneuten Rückgang im Vergleich zu den vorherigen Umfragen (2020: 35 Prozent, 2019: 53 Prozent).

Der Durchschnitt der CO2-Emissionen über alle Fahrzeugflotten hinweg liegt bei 139g/km. Diesbezüglich gab es im Vergleich zu den beiden Vorjahren fast keine Veränderung. Gegenüber der Umfrage aus 2019, in der die 2018er Werte abgefragt wurden, hat sich der Durchschnittswert allerdings etwas gesenkt, damals lag er bei 145 g/km. Auch die Minimal-/Maximalwerte blieben nahezu konstant. Das Fahrzeug mit der geringsten Emission weist einen Wert von 31g/km auf. Der Emissionsspitzenwert ist von 229g/km auf 205g/km gesunken.

Erdgas- und Hybridantriebe auf dem Vormarsch

In Bezug auf die bereits ergriffenen Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen gaben 60 Prozent der Befragten an, dass bei einer Neubestellung nach Möglichkeit Fahrzeuge (z.B. Erdgas- oder Hybridautos) angeschafft werden, die einen geringeren CO2-Wert ausweisen, um den Gesamt-CO2-Emmisionswert des Unternehmens zu drosseln. Auch der Ausschluss von Modellen, die die definierten Grenzwerte überschreiten sowie die regelmäßige Überprüfung, Neuberechnung und Neuausrichtung der Markenpolitik ist eine wesentliche Maßnahme (54 Prozent) der Unternehmen.

Unternehmen setzen auf Rahmenverträge

Eine unverändert hohe Zahl (ca. 92 Prozent - 2020: 93 Prozent) der teilnehmenden Unternehmen haben Rahmenverträge mit den Fahrzeugherstellern abgeschlossen. Dadurch sichern sie sich verbesserte Konditionen bei den Fahrzeugpreisen durch Volumen bezogene Preisnachlässe, unterschiedliche Sondernachlässe je Fahrzeugmodell und Sonderkonditionen für bestimmte Ausstattungspakete.

Der Vorteil solcher Rahmenverträge liegt darin, dass die Konditionen auch in ein Leasingkonzept überführt werden können. Die Leasinggesellschaft wendet dann für die Kunden spezifischen Nachlässe im Rahmen der Leasingkalkulation an.

Neben den Fahrzeugherstellern spielen die Mineralölgesellschaften eine wichtige Lieferantenrolle im Fuhrpark. Sie stellen den Kunden Tankkarten zur Verfügung, mittlerweile nicht mehr nur für Benzin und Diesel, sondern auch für Strombezug. Die Daten aus der Nutzung der Tankkarte (Kilometerstand, Verbrauchsmenge) spielen eine wichtige Rolle im Rahmen des Fuhrparkmanagements. Sie ermöglichen Auswertungen auf Kilometerbasis.

Knapp mehr als die Hälfte (51 Prozent) der teilnehmenden Unternehmen gaben an, dass sie Rahmenverträge mit Mineralölgesellschaften vereinbart haben. Davon wiederum haben knapp drei Viertel (72 Prozent) direkt über die Mineralölgesellschaften die Verträge abgeschlossen und etwas mehr als ein Viertel (28 Prozent) über die Leasinggesellschaften.

Bezug:
Das BME-Benchmark „Dienstwagen 2022“ kann gegen eine Schutzgebühr in Höhe von 980 Euro (zzgl. gesetzl. USt.) hier bezogen werden.

Pierina MiladinovicSenior Analyst Market Research+49 6196 5828-347pierina.miladinovic@bme.de