01.12.2023Rohstoffmärkte

BME-Marktinformationen Rohstoffe 3/2023 erschienen

China, hinter den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde, bleibt in vielerlei Hinsicht das „Zünglein an der Waage“. Es ist allein schon die schiere Größe dieses Marktes, die das Reich der Mitte für viele, vor allem westliche Unternehmen so attraktiv macht.
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„Die Volksrepublik ist aber auch ein wichtiger globaler Player auf dem Rohstoffmarkt und das nicht nur wegen der immensen eigenen Vorkommen wie beispielsweise Seltenen Erden, sondern auch wegen des anhaltend großen Bedarfs an Rohstoffen – und zwar quer durch alle Segmente: egal, ob Industriemetalle, Eisenerz und Kohle oder Rohöl und Erdgas“, heißt es in der aktuellen Ausgabe der „BME-Marktinformationen Rohstoffe 3/2023“. Schließlich verschlängen allein die zahlreichen chinesischen Großvorhaben enorme Mengen an Baumaterial.

Die Projektliste sei lang. Dazu zählten beispielsweise Satelliten, große Passagierflugzeuge, ein Netzwerk von Hochgeschwindigkeitszügen, Flugzeugträger, Brücken und vieles mehr. Mit Xiongan entsteht derzeit in Nordchina eine Planstadt, die später einmal 2 bis 2,5 Millionen Menschen beherbergen soll. Das Beeindruckende daran: Sie umfasst einen Planungs- und Verwaltungsraum, der mehr als doppelt so groß ist wie das Land Berlin.

Was bedeutet das aber nun für die weitere Entwicklung der Industrierohstoffpreise? China, dessen Nachfrage ausschlaggebend für viele Metallpreise ist, kämpft weiterhin mit großen Problemen im Immobilien- und Bausektor. Dies und die Unsicherheit bezüglich des zu erwartenden Wirtschaftswachstums würden auf absehbare Zeit auf der Rohstoffpreisentwicklung lasten.

Es sei zudem zu erwarten, dass sich die Weltwirtschaft in den kommenden Jahren auf einem flachen Wachstumspfad bewegen dürfte. Somit sei insgesamt mit einer nur moderaten Zunahme der globalen Rohstoffnachfrage zu rechnen. Dies gelte insbesondere für konjunktursensible Rohstoffbereiche wie Industriemetalle. Damit ist klar: Zumindest für industrielle Einkäufer wäre dieser Trend von Vorteil, denn es ist mit langfristig sinkenden Rohstoffpreisen zu rechnen.

Angesichts der zahlreichen geopolitischen Verwerfungen und der damit verbundenen Verunsicherung in den Unternehmen erhält proaktives Risikomanagement einen besonderen Stellenwert. Das gilt insbesondere für den Rohstoffeinkauf, der sich mit wachsenden Volatilitäten in den Märkten auseinandersetzen muss. Und das nicht erst seit der Covid-19-Pandemie.

Ihre Kontaktperson

Pierina MiladinovicSenior Analyst Market Research+49 6196 5828-347pierina.miladinovic@bme.de