BME und BDSV starten Plattform zur Stärkung der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie

Die sicherheitspolitische Lage Europas und das Ziel, die deutsche und europäische Verteidigungsfähigkeit (Defence Readiness) bis 2028/29 herzustellen, rücken die strategische Bedeutung resilienter, effizienter und innovativer Lieferketten für die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) in den Fokus von Wirtschaft und Politik. Die Bundeswehr steht vor der Herausforderung, ihre Vollausrüstung unter komplexen Rahmenbedingungen sicherzustellen: Die sich rasant wandelnden Bedarfe, Technologien und Infrastrukturen von morgen müssen schon heute konkretisiert werden. Die Anforderungen an Geschwindigkeit und Transparenz in der Beschaffung nehmen zu, daher sind neue Partnerschaften zur Entwicklung von Innovationen erforderlich.

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) in Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (BDSV) die Plattform SVI-Connect konzipiert. Ziel dieser Kooperation ist es, gemeinsam einen Beitrag zur Erreichung der Defence Readiness Deutschlands durch verbesserte Transparenz und Vernetzung der Industrie zu leisten. Die Plattform erleichtert mithin das Upscaling in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie, indem sie eine schnelle Ergänzung bestehender Rüstungs-Lieferketten durch geeignete Ressourcen aus anderen industriellen Branchen ermöglicht.

Die Plattform wird am 02.12.2025 im Rahmen der Auftaktveranstaltung „Industrie im Dialog für Sicherheit“ feierlich durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eröffnet. SVI-Connect wird im Jahr 2026 gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und ist erreichbar unter: www.svi-connect.com

„Wir befinden uns in einem Epochenbruch sowohl der Wirtschafts- als auch der Verteidigungspolitik. Eine starke Wirtschaft braucht genau wie eine starke Verteidigungsfähigkeit transparente, verlässliche und schnelle Lieferketten. Die heute ins Leben gerufene Plattform SVI-Connect ermöglicht genau das: Die Plattform lädt alle Industrien und produzierenden Gewerbe ein, sich zu vernetzen und gemeinsam jene belastbaren Strukturen aufzubauen, die für die Zukunft von Wirtschaft und Verteidigungsfähigkeit in Deutschland und Europa entscheidend sind“, sagt BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Lars Kleeberg.

„Der BDSV war Initiator der vom BME konzipierten Plattform, um eine schnelle Ergänzung bestehender Rüstungs-Lieferketten durch geeignete Ressourcen aus anderen industriellen Branchen zu ermöglichen. Es kommt jetzt darauf an, unsere Bundeswehr und alle zur Gesamtverteidigung aufgerufenen Sicherheitsorgane so auszustatten, dass wir schnellstmöglich komplett abschreckungsfähig und resilient sind”, erklärt BDSV-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans Christoph Atzpodien. Für das damit einhergehende Upscaling der Produktionskapazitäten seien Beiträge aus allen Bereichen der deutschen Wirtschaft erforderlich, die über die neue Plattform in professionell gemanagter Form transparent und nutzbar gemacht würden.

Datenschutzkonforme Vernetzung aller relevanten Akteure

Die SVI-Connect-Plattform ist eine digitale Infrastruktur zur gezielten Vernetzung von Bedarfsträgern, Systemhäusern und Industriepartnern der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Sie adressiert die wachsende Notwendigkeit, strukturiert und transparent Bedarfe und Angebote zusammen zu bringen, um durch resiliente, kompetente, diversifizierte und innovationsstarke Lieferketten in Deutschland und Europa den schnellen Hochlauf der SVI zu gewährleisten.

Zulassungsvoraussetzungen, wie spezifische Zertifizierungen und Qualifizierungen, sind für neue Lieferanten klar ersichtlich, da die Plattform offen für alle Unternehmen ist, die zur Erreichung der Defence Readiness einen Beitrag leisten wollen.

Die Plattform bietet einen geschützten, DSGVO und NIS2-konformen Raum für strukturiertes Matching, integriert digitale Funktionen wie Profilmanagement, intelligente Such- und Filtermechanismen sowie die Möglichkeit, Qualifikationen und Zertifizierungen zu hinterlegen. Damit wird ein zentraler Hub geschaffen, der den Zugang zu jeweils relevanten Lieferanten erleichtert und die Zusammenarbeit zwischen etablierten Industriepartnern, neuen Playern, KMU und Start-ups fördert.

SVI-Connect ist ein Schlüsselbaustein für die digitale Transformation der Branche und unterstützt die Umsetzung der strategischen Ziele der Bundesregierung bezüglich einer Erhöhung der Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Defence-Branche im europäischen und internationalen Kontext sowie der Förderung von technologischer Souveränität und Innovationskraft in sicherheitskritischen Bereichen. Damit trägt die Plattform zur Wahrung nationaler Interessen und europäischer Stabilität bei.

Über SVI-Connect

SVI-Connect ist die digitale Plattform zur Vernetzung von Unternehmen in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie (SVI) in Deutschland. Sie bietet einen effektiven und geschützten Raum für Marktransparenz, strukturierte Partnersuche und Kontaktaufnahmen. Die Plattform fördert aktiv die Vernetzung in den SVI-Lieferketten und einen Zugang für potenzielle Lieferanten. Damit leistet sie einen Beitrag zur gesicherten Versorgung und Ausrüstung bis 2029. Eine direkte Beschaffung über die Plattform ist nicht vorgesehen.

SVI-Connect wird gemeinsam vom Bundesverband der Deutschen Sicherheits- und Verteidigungsindustrie e.V. (BDSV) und vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) angeboten.

Über den BME

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) ist der führende Verband und Netzwerkpartner für über 13.000 Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland. Alle Branchen und Sektoren, vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern, sind in der BME-Community vertreten. Das Volumen der von den Mitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Forschungsförderung sowie die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften. 1954 gegründet, zählt der BME am Standort Eschborn mehr als 100 Beschäftigte.