08.08.2025Einkaufspraxis

Cost & Value Engineering: Einkauf als Erfolgsfaktor in der Produktentwicklung

Mit einem strategischen Cost & Value Engineering (CVE) wird der Einkauf vom Kostenkontrolleur zum Wertmanager und Innovationstreiber. Wie Unternehmen brachliegende Potenziale auf dem CVE-Sektor bestmöglich ausschöpfen können, zeigt der 14. BME VALUE DAY mit angedocktem Vertiefungsworkshop „Kostensenkungspotenziale im Produktentstehungsprozess“.
Mit strategischem Kosten- und Value Engineering Qualität steigern und Kosten nachhaltig senken: Auf dem BME VALUE DAY mit angedocktem Vertiefungsworkshop „Kostensenkungspotenziale im Produktentstehungsprozess“ erfahren die Teilnehmenden, wie Einkauf, Entwicklung und Controlling gemeinsam passgenaue und zukunftsfähige Lösungen realisieren. © NicoElNino/iStock

Strategische Wertgestaltung im Produktentstehungsprozess

Cost & Value Engineering (CVE) ist ein integraler Bestandteil moderner Einkaufsstrategien und gewinnt insbesondere im Kontext der frühen Produktentwicklung zunehmend an Bedeutung. Bis zu 80 Prozent der Produktkosten werden bereits in der Konzeptphase festgelegt. Hier setzt der Einkauf als aktiver Wertgestalter an.

Zentrale Methoden wie Design-to-Cost, Target Costing und Value Analysis ermöglichen eine systematische Steuerung von Kosten und Funktionen. Während Design-to-Cost die frühzeitige Kostenplanung in der Produktentwicklung unterstützt, definiert Target Costing marktgerechte Zielkosten als Maßstab für technische und kommerzielle Entscheidungen. Die Value Analysis bewertet Funktionen hinsichtlich ihres Beitrags zum Kundennutzen und identifiziert Einsparpotenziale ohne Qualitätsverlust.

Der Einkauf übernimmt dabei eine koordinierende Rolle zwischen Entwicklung, Lieferanten und Controlling. Durch die frühzeitige Einbindung in den Produktentstehungsprozess kann die Beschaffung nicht nur Kosten optimieren, sondern auch Innovationen fördern und Nachhaltigkeitsziele – etwa den Product Carbon Footprint – berücksichtigen.

Zukünftig wird das CVE-Spektrum durch digitale Werkzeuge wie KI-gestützte Kostenanalysen, simulationsbasierte Szenarien und agile Kollaborationsplattformen erweitert. Die Herausforderung liegt in der Integration dieser Technologien in bestehende Prozesse und in der Qualifizierung der Mitarbeitenden. Studien wie die Delphi-Befragung der Hochschule München prognostizieren, dass der Wertbeitrag des Einkaufs bis 2030 zur zentralen Steuerungsgröße wird.

Kostenpotenziale in der Produktentwicklung gezielt heben

Fakt ist: Kosten- und Value Engineering ist kein isoliertes Projekt, sondern ein strategischer Ansatz zur ganzheitlichen Wertgestaltung. Der Einkauf entwickelt sich dabei vom Kostenkontrolleur zum Wertmanager – mit entscheidendem Einfluss auf Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft. Cross-funktional werden Spezifikationen und Anforderungen kritisch hinterfragt. Ziel ist es, Produkte so zu gestalten, dass sie die Bedürfnisse des Marktes abdecken, jedoch nicht über das hinaus, was Kunden tatsächlich bereit sind zu bezahlen.

„Zur nachhaltigen Sicherstellung von Kosteneinsparungen ist ein intelligenter, disziplinübergreifender Ansatz notwendig. Die Produkt- und Leistungsanforderungen müssen in dem Maße spezifiziert werden, wie die Kunden bereit sind, sie zu bezahlen“, betont Waldemar Kurtz von Siemens Energy. Der renommierte Experte kann auf über 30 Jahre Erfahrung aus Einkauf, Kosten- und Wertanalyse, Supply Chain Management, Engineering und Vertrieb zurückblicken.

14. BME VALUE DAY mit angedocktem Vertiefungsworkshop "Kostensenkungspotenziale in Produktentstehungsprozess": Expertenwissen aus der Praxis

Wer seine Kenntnisse auf dem CVE-Sektor vertiefen möchte, hat im Herbst unter dem Dach des BME dazu Gelegenheit:

Beim 14. Praxisforum BME VALUE DAY vom 29. bis 30.09.2025 in Friedrichshafen treffen sich Experten aus Einkauf, Entwicklung und Controlling, um Best Practices auszutauschen und neue Impulse für die strategische Wertgestaltung zu setzen.

Im Vertiefungsworkshop „Kostensenkungspotenziale im Produktentstehungsprozess“ am 01.10.2025 stehen folgende Themen u.a. auf der Agenda:

  • Durch Anforderungsmanagement weitere Kostenpotenziale heben
  • Von der lösungs- zur funktionsgetriebenen Spezifikation
  • Reduzierung von Produktanforderungen – gemeinsam mit den Lieferanten
  • Organisation und Durchführung von Kostenoptimierungs-Workshops
  • Sicherstellung der Maßnahmen-Umsetzung, Qualität und Projekt-Review

So entsteht ein integrierter Ansatz zur kosteneffizienten Produktgestaltung, der marktgerecht, durchdacht und nachhaltig ist.

Melden Sie sich jetzt an und sichern sich Wettbewerbsvorteile – der BME freut sich auf Ihre Teilnahme!

Ihre Kontaktperson

Natalie Popoola
Senior Projektmanagerin VeranstaltungskonzeptionInhaltliche Fragen