Einkaufsmanagerindex: Produktionsanstieg verliert im Juli an Dynamik
Die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands ist im Juli den fünften Monat in Folge angestiegen. Allerdings fiel der Zuwachs weniger stark aus als zuletzt, da die Unternehmen sowohl bei Auftragseingängen als auch bei Exporten geringere Zuwächse verbuchten. Erfreulicher ist, dass sich der Job-Abbau deutlich verlangsamt hat und die Beschäftigung so geringfügig zurückging wie seit fast zwei Jahren nicht mehr. Unterm Strich blieben die Hersteller optimistisch hinsichtlich ihrer Wachstumschancen binnen Jahresfrist, auch wenn die Zuversicht gegenüber dem Hoch von Juni etwas nachließ.
Der gemeinsam mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) erstellte HCOB Einkaufsmanagerindex Deutschland (EMI) lag im Juli mit 49,1 Punkten marginal über dem Vormonatswert (49,0) und auf dem höchsten Stand seit fast drei Jahren. Positive Impulse kamen von den Teilindizes Beschäftigung, Vormateriallager und Lieferzeiten. Sie glichen die schwächeren Anstiege sowohl bei der Fertigung als auch bei den Auftragseingängen aus.
Beschäftigung und Auftragsbestände erneut zurückgegangen
Obwohl die Beschäftigung erneut zurückging – und damit seit etwas mehr als zwei Jahren – verlangsamte sich das Tempo des Stellenabbaus gegenüber dem Vormonat merklich. Demnach wurde das kleinste Minus seit September 2023 verzeichnet. Die Auftragsbestände nahmen im Juli deutlich weniger stark ab als zuletzt.
Geschäftsaussichten wieder etwas verhaltener
Der Geschäftsausblick in der deutschen Industrie trübte sich im Berichtszeitraum nach dem 40-Monatshoch von Juni etwas ein und sackte auf den tiefsten Stand seit April ab, lag aber immer noch über dem Langzeit-Durchschnitt. Unternehmen, die optimistisch in die Zukunft blicken, knüpfen ihre Zuversicht in erster Linie an die anziehende Konjunktur, die Einführung neuer Produkte sowie höhere Investitionen.
Die wichtigsten Ergebnisse im Konsumgüterbereich
- Produktion geht trotz erneutem Auftragsplus erstmals seit drei Monaten zurück
- Exportumsätze legen deutlich zu
- Beschäftigung nähert sich stabilem Niveau
Die wichtigsten Ergebnisse im Vorleistungsgüterbereich
- Neuaufträge schrumpfen nach vier Monaten Wachstum und drücken Fertigung
- Stärkerer Rückgang der Einkaufsmenge und Lagerbestände
- Verkaufspreise steigen moderat
Die wichtigsten Ergebnisse im Investitionsgüterbereich
- Solide Zuwächse bei Produktion, Auftragseingängen und Exportgeschäft
- Einkaufsmenge wächst stark und Vormateriallager sinken rasant
- Geschäftsaussichten deutlich aufgehellt
Über den EMI:
Der HCOB Einkaufsmanagerindex Deutschland (EMI) ist ein monatlicher Frühindikator zur Vorhersage der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland. Der Index erscheint seit 1996 unter der Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) e.V. Er beruht auf der Befragung von rund 500 Einkaufsleitern und Geschäftsführern der Verarbeitenden Industrie in Deutschland, die repräsentativ für die deutsche Wirtschaft nach Branche, Größe und Region ausgewählt wurden. Erstellt wird der EMI vom US-amerikanischen Finanzdienstleister S&P Global. Er orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager’s Index (PMI).
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