09.12.2025Publikationen

Gemeinschaftsstudie von BME und entero: Einkaufscontrolling in Deutschland 2025

Die Einkaufsorganisation der Unternehmen zeigt sich zunehmend hybrid ++++ strategisch rücken Qualität, Preis und TCO stärker in den Fokus ++++ KI und Nachhaltigkeit sind die Trendthemen im Einkauf 2025
Moderne Einkaufsorganisationen setzen 2025 verstärkt auf datengetriebene Analysen: Digitale Dashboards, KI-gestützte Auswertungen und automatisierte Kennzahlen rücken im Einkaufscontrolling in den Mittelpunkt. © anyaberkut/iStock

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und die Unternehmensberatung entero haben die Ergebnisse der Gemeinschaftsstudie „Einkaufscontrolling Deutschland 2025: Strategien, Systeme und Organisationsformen“ veröffentlicht. Die Erhebung erfolgte im Frühjahr 2025 durch eine Online-Befragung von mehr als 100 Expertinnen und Experten aus Einkauf, Controlling und IT, vorwiegend aus der Industrie. Berücksichtigt wurden in diesem Jahr ausschließlich Firmen mit Sitz in Deutschland und einem operativen Umsatz von mehr als zehn Millionen Euro. Rund 65 Prozent der Befragten bekleiden Führungspositionen in ihrem Unternehmen und erzielen im Durchschnitt einen Umsatz in Höhe von 275 Millionen Euro.

Einkaufsorganisationen immer hybrider

Die aktuelle Gemeinschaftsstudie ergab, dass sich die Einkaufsorganisationen der befragten Unternehmen zunehmend hybrid entwickeln: Zentralisierte Strukturen (48 Prozent) stehen einer fast gleich starken Kombination aus zentralen und dezentralen Strukturen (45 Prozent) gegenüber.

Einkaufscontrolling gewinnt wieder an Bedeutung

Die Implementierung von Einkaufscontrolling zeigt über die Jahre eine dynamische Entwicklung: Nach einem Rückgang bis 2023 steigt der Anteil der Unternehmen mit etabliertem Einkaufscontrolling 2025 wieder deutlich auf 52 Prozent. Gleichzeitig nimmt der Anteil ohne Controlling kontinuierlich ab, was auf eine wachsende strategische Bedeutung und Professionalisierung im Einkauf hinweist.

Ein weiteres Umfrage-Ergebnis: Strategisch rücken Qualität, Preis und Total Cost of Ownership (TCO) stärker in den Fokus, während die Risikobetrachtung gegenüber der entero/BME-Studie aus dem Jahr 2023 an Bedeutung verliert.

Bündelung durch Warengruppe und Rahmenverträge wichtigste Einkaufsstrategien

Die wichtigsten Einkaufsstrategien bleiben Bündelung nach Warengruppe und Rahmenverträge – Part Sourcing gewinnt deutlich an Relevanz. Einkaufsvolumen, Einsparungen in Prozent des Gesamtvolumens und die Preisentwicklung von Materialien zählen zu den drei wichtigsten KPIs. Die Gemeinschaftsstudie ergab auch: ERP-Landschaften werden 2025 heterogener – SAP S/4HANA wächst, Microsoft Dynamics und Speziallösungen holen auf. Über die Hälfte der Unternehmen verfügt 2025 über ein etabliertes Einkaufscontrolling (52 Prozent).

Fokus auf große Software-Anbieter

Insgesamt zeigt sich beim Einkaufscontrolling eine Fokussierung auf große bekannte Software-Anbieter wie SAP und Microsoft. Parallel dazu nimmt der Anteil von selbst entwickelten Lösungen weiter ab. Dies unterstreicht den Bedarf nach einheitlichen und bewährten Software-Lösungen, die eine gewisse Standardisierung in Prozesse und Abläufe bringen – auch für den Einkauf.

KI und Nachhaltigkeit prägen die Agenda

Künstliche Intelligenz (KI) und Nachhaltigkeit sind die Trendthemen im Einkauf 2025. Die Technologie löst sich zunehmend aus der Diskussion und bewegt sich in erste konkrete Anwendungsszenarien. Nachhaltigkeit zeigt hingegen bereits einen deutlichen Umsetzungsschub in Prozessen und Steuerungsgrößen.

Ausblick 2026: KI, Datenqualität und Prozessdigitalisierung im Fokus

Für 2026 erwarten Unternehmen einen deutlichen Fokus auf:

  • Ausbau von KI-Use-Cases
  • Digitalisierung von Einkaufsprozessen
  • Verbesserung von Datenqualität
  • Stärkung von Nachhaltigkeits- und Risikomanagementaktivitäten

Download-Link zur Studie

Über den BME
Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e. V. (BME) ist der führende Verband und Netzwerkpartner für über 13.000 Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Alle Branchen und Sektoren, vom Einzelunternehmen über den Mittelstand bis zum Konzern, sind in der BME-Community vertreten. Das Volumen der von den Mitgliedern beschafften Waren und Dienstleistungen beträgt jährlich rund 1,25 Billionen Euro. Das entspricht knapp einem Drittel des deutschen Bruttoinlandsprodukts. Ziele des BME sind der Know-how-Transfer durch Erfahrungsaustausch, die Forschungsförderung sowie die Aus- und Weiterbildung von qualifizierten Fach- und Führungskräften. 1954 gegründet, zählt der BME am Standort Eschborn mehr als 100 Beschäftigte.

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