Kostensenkung: Warum Anforderungsmanagement zum Wettbewerbsfaktor wird
Anforderungen hinterfragen statt fortschreiben
Unternehmen weltweit stehen unter Druck: Lieferketten bleiben fragil, Materialpreise volatil, der Innovationszyklus verkürzt sich stetig. Um unter diesen Bedingungen marktfähig zu bleiben, gewinnt ein Aspekt an strategischer Bedeutung, der vielerorts noch unterschätzt wird: das disziplinübergreifende Anforderungsmanagement in der frühen Phase der Produktentstehung. Wer hier die richtigen Fragen stellt, kann echte Kostensprünge realisieren – gemeinsam mit internen Fachbereichen und Suppliern.
„In einem angespannten Weltmarktumfeld ist die kritische Überprüfung von Produkt- und Leistungsanforderungen ein entscheidender Hebel zur Kostenreduktion. Disziplinübergreifende Workshops in der frühen Entwicklungsphase ermöglichen es, gemeinsam mit Lieferanten echte Kostensprünge zu realisieren – statt später nur noch Symptome zu bekämpfen“, unterstreicht der Fachliche Leiter der BME-Masterclass „Kostensenkungspotenziale in Produktentstehung und -optimierung“ Waldemar Kurtz.
Denn häufig werden Spezifikationen, technische Standards oder Toleranzen über Jahre hinweg fortgeführt, ohne ihre Notwendigkeit erneut zu prüfen. Gerade kleine Anpassungen – etwa an Materialien, Fertigungsprozessen oder Qualitätsvorgaben – können jedoch beträchtliche Kosteneffekte auslösen und gleichzeitig den CO₂-Footprint reduzieren.
Fachübergreifende Teams schaffen Transparenz und Spielräume
Wirksame Kostenoptimierung beginnt deshalb nicht bei der Stückliste, sondern bei der Frage: Was muss ein Produkt wirklich leisten? Ein interdisziplinärer Ansatz bildet hierfür die Grundlage.
Interdisziplinärer Ansatz als Lösung
- Engineering, Einkauf, Qualität und Produktion analysieren gemeinsam die Anforderungen
- Lieferanten bringen ihr Technologie-Know-how frühzeitig ein
- Gemeinsam wird ausgelotet, wie Produkte „funktional ausreichend“ statt „übererfüllt“ gestaltet werden können
Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Umstellung von einer lösungs- zur funktionsgetriebenen Spezifikation. Während erstere häufig detaillierte Vorgaben zu Material oder Verfahren enthält, ermöglicht der funktionsgetriebene Ansatz ein größeres Spektrum an Lösungswegen mit Potenzialen für günstigere, effizientere oder nachhaltigere Alternativen.
Ergänzend bietet sich der Ideationsprozess als strukturierter Rahmen an, um nicht nur Bestehendes zu optimieren, sondern ganz neue Ansätze zu entwickeln. In Kombination mit KI-basierten Tools lassen sich heute bereits frühzeitig Varianten simulieren oder alternative Materialien prüfen – als Teil eines modernen, datenbasierten Wertanalyseprozesses.
Weiterbildung: BME-Masterclass zeigt praxisnahe Methoden und Tools
Fach- und Führungskräfte, die ihre Kenntnisse im Bereich Kostenoptimierung gezielt vertiefen möchten, erhalten umfassende Einblicke in der BME-Masterclass „Kostensenkungspotenziale in Produktentstehung und -optimierung“. Die Veranstaltung vermittelt praxisbewährte Methoden, zeigt erfolgreiche Best-Practice-Beispiele und bietet Raum für den Austausch mit Experten und Branchenkollegen.
Termine:
27.–28. November 2025, online
16.–17. April 2026, Mannheim
Registration/Veranstaltungsprogramm:
Zur Anmeldung zur zweitägigen BME-Masterclass sowie zum Veranstaltungsprogramm gelangen Sie hier.