26.08.2025Compliance/Nachhaltigkeit

Nachhaltige Beschaffung: Mit Risiko- und Wesentlichkeitsanalyse den betriebswirtschaftlichen Kompass schärfen

Nachhaltigkeit im Einkauf wird zum strategischen Steuerungsinstrument. Wer Risiken nüchtern analysiert und Wesentliches konsequent priorisiert, gewinnt Klarheit, spart Ressourcen und stärkt die Resilienz seiner Lieferketten.
Nachhaltige Beschaffung als Kompass: Risiken minimieren, Chancen nutzen und Resilienz in der Lieferkette stärken. © RomoloTavani/iStock

Die Anforderungen an Nachhaltigkeit sind in Bewegung. Gesetze verändern sich, Fristen verschieben sich. Viele der bisherigen Vorgaben verlieren an Verbindlichkeit – und doch bleibt das Thema für die Beschaffung relevant. Denn wer heute die richtigen Prioritäten setzt, trifft auch in unsicheren Zeiten strategisch tragfähige Entscheidungen.

Nachhaltige Beschaffung bietet dafür den passenden Rahmen: nicht als zusätzliche Pflicht, sondern als betriebswirtschaftlicher Kompass.

Der Einstieg ist erstaunlich bodenständig. Risikoanalyse und Wesentlichkeitsanalyse – inhouse, entlang der strategischen Warengruppen:

  1. Risiken verstehen: Wo liegen konkrete Umwelt-, Sozial- oder Lieferkettenrisiken, wie hoch ist ihre Eintrittswahrscheinlichkeit, wie groß ihr Einfluss? Wer hier nüchtern hinschaut, verhindert teure Nebenkriegsschauplätze – und entdeckt früh die Stellen, an denen Kosten, Qualität und Versorgungssicherheit tatsächlich bedroht sind.
  2. Wesentliches priorisieren: Es gilt, die Warengruppen in eine Materialitätsmatrix zu bringen: auf der einen Achse öko-soziale Relevanz, auf der anderen ökonomischer Beitrag (Volumen, Versorgung, Innovation). Was oben rechts landet, hat Vorrang – alles andere später. Das sorgt für Fokus, spart Budget und beschleunigt Umsetzung.
  3. Konsequent umsetzen: Aus der Priorisierung folgen klare Vorgaben für Ausschreibungen, Lieferantenanforderungen und messbare KPIs. So wird Nachhaltigkeit Teil der Einkaufsroutine – und zahlt unmittelbar auf Kosten, Risiken und Resilienz ein.

Gerade jetzt entfalten diese Analysen ihre Stärke: Sie wirken unabhängig von regulatorischen Zwängen. Sie schärfen den Blick auf Total Cost of Ownership, helfen Scope-3-Hebel gezielt zu adressieren (z. B. Materialien, Energie/PPAs, Logistik), stärken Lieferantenbeziehungen und eröffnen zirkuläre Geschäftsmodelle. Kurz: Sie machen den Einkauf steuerungsfähig, statt reaktiv.

Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, findet auf dem Sustainable Procurement Summit 2025 genau diese Perspektive wieder: Von Scope-3-Hebeln über Kreislauflösungen mit nachweislichen Kostenvorteilen bis zu Energieeinkauf und PPAs als Preis- und Risikoschutz – dazu Keynotes, Praxisberichte und Deep Dives aus Unternehmen, die es bereits tun.

Termin: 9.–10. September 2025, darmstadtium, Darmstadt.

Der BME freut sich auf einen intensiven Austausch!

Ihre Kontaktperson

Sarah Baer
Geschäftsbereichsleitung Innovation & ProduktentwicklungInhaltliche Fragen