25.06.2025Öffentliche Beschaffung

Öffentliche Beschaffung als Innovationsmotor: Potenziale nutzen

„Tag der öffentlichen Auftraggeber” in Berlin: Rund 250 Teilnehmende informierten sich bei der Lead-Veranstaltung im Bereich Public Procurement über innovative Digitalisierungslösungen und Vergabeinstrumente sowie ausgezeichnete Best Practices.
BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Lars Kleeberg eröffnete den „Tag der öffentlichen Auftraggeber” vor rund 250 Experten im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) in Berlin. © Peter-Paul Weiler/BME e.V.

„Öffentliche Auftraggeber müssen jeden Tag sicherstellen, dass die Verwaltung und damit das öffentliche Leben in Deutschland funktioniert. Dabei müssen Transparenz und Fairness im Beschaffungsprozess gewahrt bleiben. Gleichzeitig gilt es, moderne digitale Technologien zu integrieren, um die Verfahren effizienter und transparenter zu gestalten. Diese Entwicklung begleiten die Vertreter der Privatwirtschaft, als wichtige Innovations- und Umsetzungspartner“, sagte BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Lars Kleeberg in seiner Eröffnungsrede vor rund 250 Teilnehmenden beim diesjährigen „Tag der öffentlichen Auftraggeber” im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) in Berlin.

Um die geschilderten Herausforderungen zu meistern, bedarf es laut Kleeberg Kreativität und Innovation. Denn der öffentliche Sektor in Deutschland ist mehr als nur ein großer Markt – er ist ein entscheidender Innovations- und damit Wirtschaftsmotor. Mit einem jährlichen Beschaffungsvolumen in dreistelliger Milliarden-Euro-Höhe, stellt die öffentliche Hand eine enorme wirtschaftliche Kraft dar. Doch diese Kraft wird nicht in vollem Umfang genutzt – insbesondere, wenn es um die Einbindung von Startups und KMU geht.

Junge und innovative Unternehmen bringen frische Perspektiven, agile Methoden und neue Technologien – besonders in Feldern wie Digitalisierung, IT und Automatisierung, so Kleeberg weiter. Doch diese Innovationskraft treffe immer noch auf ein eher starres statt flexibles System: die öffentliche Ausschreibung.

Viele Vergabeverfahren seien auf bewährte Lösungen und etablierte Anbieter ausgerichtet. Die Strukturen und Abläufe lassen kaum Raum für kreative Lösungsansätze und Chancen, um das vorhandene Innovationspotenzial ausreichend zu nutzen.

Laut Kleeberg gibt es jedoch auch Lichtblicke: Ein positives Beispiel ist der KOINNOvationsplatz – eine Markterkundungsplattform, auf der öffentliche Stellen ihre Herausforderungen formulieren können und innovative Unternehmen Lösungsideen einreichen dürfen.

Fazit Kleeberg: Um die Innovationskraft der Startups und KMU wirklich zu nutzen wollen, müsse an drei Stellschrauben gedreht werden:

  • den Beschaffungsmethoden
  • den organisatorischen Rahmenbedingungen
  • und der gezielten Einbindung dieser Unternehmen mit einem proaktiven Werben für den öffentlichen Sektor, als einem werthaltigen und langfristigen Auftraggeber.

Nur wenn diese drei Elemente im Einklang seien, könne der öffentliche Sektor seiner Rolle als Innovationsmotor und damit auch Wirtschaftsmotor gerecht werden.

Ihre Kontaktperson

Bianka BlankenbergPressesprecherin+49 6196 5828-108bianka.blankenberg@bme.de