23.09.2022Veranstaltungen

„Partnerschaft erzeugt Resilienz“

5. BME-Einkäufertag auf der IAA TRANSPORTATION in Hannover: VDA-Geschäftsführer Andreas Rade sprach sich für die Stärkung der partnerschaftlichen Geschäftsbeziehungen aller an der Beschaffung Beteiligten aus.
Hielt das Eröffnungsstatement auf dem 5. BME-Einkäufertag zur IAA Transportation 2022 in Hannover: BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov© BME e.V.

„Angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit wie die Corona-Pandemie und ihre Folgen, Material- und insbesondere Halbleitermangel sowie stockende Seecontainertransporte ist eine koordinierte Zusammenarbeit aller an der Beschaffung Beteiligten essenziell.“ Das sagte VDA-Geschäftsführer Andreas Rade am Donnerstag zur Eröffnung des 5. BME-Einkäufertages @IAA TRANSPORTATION 2022 im Convention Center der IAA Hannover.

Der VDA habe bereits seine Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und ihren Partnern aktualisiert, wird Rade in einem Bericht der offiziellen Messezeitung „IAA TRANSPORTATION aktuell“ zitiert. Kern dieser Grundsätze seien faire, partnerschaftliche und für beide Seiten wirtschaftlich nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Hierauf haben sich laut VDA-Geschäftsführer Hersteller und Zulieferer gemeinsam verständigt. Das sorge nun für eine erhöhte Resilienz der Branche.

„Angesichts der gegenwärtigen globalen Herausforderungen zeichnen die internationalen Automobilmärkte derzeit nur ein durchwachsenes Gesamtbild“, betonte BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov in ihrem Statement anlässlich der Eröffnung des 5. BME-Einkäufertages auf der IAA TRANSPORTATION.

Sie teile die jüngste Einschätzung des VDA, dass die noch immer gestörten Wertschöpfungs- und Logistikketten sowohl die Märkte als auch die Produktion stark belasten“, fügte Melnikov hinzu. Ursachen dafür seien unter anderem anhaltende Engpässe bei Halbleitern. So fehlten der Automobilindustrie die Chips, weil die Herstellung der Halbleiter in den Fabriken den Bedarf nicht decken könne und sich so als Nadelöhr erweise. Für den Einkauf werde die Beschaffung von Mikrochips damit beinahe unmöglich.

Die Corona-Krise sei ebenfalls noch nicht vorbei und führe immer wieder in vielen Häfen rund um den Globus zu massiven Verzögerungen beim Be- und Entladen der Schiffe. Last but not least mache der akute Fachkräftemangel auch vor der Automobilbranche nicht Halt.

Mit dem russischen Überfall auf die Ukraine sei am 24. Februar dieses Jahres ein weiterer Störfaktor dazugekommen, dessen Auswirkungen insbesondere auf den Automotivesektor noch nicht abzusehen seien Klar sei nach Ansicht der BME-Hauptgeschäftsführerin aber schon jetzt, dass Russlands Krieg die Herstellung dringend benötigter Kabelbäume in der Ukraine erschwere und damit die Fertigungsprozesse in den Kfz-Unternehmen beeinträchtige. „Wir schließen uns in diesem Zusammenhang der Einschätzung von VDA-Präsidentin Hildegard Müller an, wonach weiterhin ‚mit empfindlichen Effekten auf Liefer- und Logistikketten mit Rückwirkungen auf Fabriken in Deutschland und Europa aber auch andernorts‘ zu rechnen ist“, so Melnikov weiter.

Sie erinnerte daran, dass die Russische Föderation weltweit einer der wichtigsten Lieferanten für Palladium ist. Der bewaffnete Konflikt und die vom Westen verhängten Sanktionen führten jetzt zu einer Verknappung am Markt. Die Folge seien stark steigende Preise für das begehrte Industriemetall, das von den Automobilfirmen unter anderem in Katalysatoren von Benzinmotoren verwendet werde.