Umfrage: Digitales Lieferantenmanagement ist ein Must-have für den Einkauf
Globale Unsicherheiten, regulatorische Anforderungen und steigende Erwartungen an Nachhaltigkeit fordern kleine und mittlere Unternehmen (KMU) heraus. Das aktuelle Einkaufsbarometer Mittelstand 2025 zeigt: Betriebe, die auf digitale Plattformlösungen und datenbasierte Lieferantenbeziehungen setzen, sichern sich entscheidende Wettbewerbsvorteile.
Die Onventis GmbH hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) sowie der ESB Business School über 350 Einkaufsverantwortliche aus dem europäischen Mittelstand befragt. Die Ergebnisse liefern einen klaren Blick auf den Status quo – und auf das, was jetzt zählt.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
-
Knapp 90 Prozent der Befragten sehen die Fähigkeit, neue Lieferanten zügig zu integrieren, als zentralen Faktor für unternehmerisches Wachstum
-
80 Prozent sehen ihren größten Digitalisierungsbedarf im Lieferantenmanagement
-
Knapp 50 Prozent bewerten ihr aktuelles Beschaffungssystem als unzureichend für wirksames Risikomanagement
-
Für mehr als 80 Prozent der Befragten ist die Echtzeit-Zusammenarbeit mit Lieferanten ein entscheidender Faktor
-
78 Prozent sehen in Automatisierung und KI als unverzichtbar zur Effizienzsteigerung
-
63 Prozent sind der Ansicht, dass die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) zur Verbesserung der Zusammenarbeit mit den Lieferanten und zur Innovationsförderung beiträgt
-
66 Prozent der Umfrageteilnehmenden betrachten ESG-Kriterien als festen Bestanteil ihrer künftigen Beschaffungsstrategie
„Die Studie belegt, dass KMU noch mit Defiziten beim Einsatz digitaler Technologien zu kämpfen haben. Vor allem KI-Lösungen werden von der Mehrheit der Umfrageteilnehmende zwar als erfolgskritisch angesehen, zur Optimierung ihrer Beschaffungsprozesse aber nur zögerlich eingesetzt. Angesichts wachsender geopolitischer Spannungen und fragiler werdender Lieferketten sollten diese Instrumente jedoch intensiver genutzt werden, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können“, kommentiert BME-Hauptgeschäftsführer Dr. Lars Kleeberg die aktuellen Studienergebnisse. Gerade KI-basierte Analysen seien der Schlüssel, um Risiken in der Lieferkette frühzeitig zu erkennen, Beschaffungsprozesse zu automatisieren, Compliance-Vorgaben in Echtzeit umzusetzen und fundierte Entscheidungsgrundlagen zu schaffen.
Weitere Ergebnisse des Einkaufsbarometers Mittelstand: Nur eines von vier Unternehmen nutzt derzeit eine digitale Plattform zur Zusammenarbeit mit seinen Lieferanten – trotz hoher Relevanz für Resilienz und Effizienz. Fast 60 Prozent der Befragten Studienteilnehmenden sehen fehlende Zeit und personelle Ressourcen als größte Hürde bei der Digitalisierung ihrer Lieferantenprozesse. Und: Mehr als 75 Prozent der Firmen haben durch gestörte Lieferketten erhebliche Mehrkosten verzeichnet.