11.01.2023Konjunktur

Unternehmen erwarten 2023 rückläufige Geschäfte

IW-Konjunkturumfrage: Die Wirtschaft beginnt wegen der hohen Energiekosten und weiter gestörter Lieferketten den Blues zu spielen. Vor allem die Baubranche stellt sich in diesem Jahr auf eine Rezession ein.
© iStock

Anfang 2022 waren die Unternehmen noch optimistisch. Anhaltend hohe Energiepreise und Materialprobleme haben die gute Stimmung zunichtegemacht. In der aktuellen Konjunkturumfrage rechnen 39 Prozent der Unternehmen in Deutschland nun mit einem Rückgang ihrer Geschäfte. Für die Umfrage hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) im November des abgelaufenen Jahres mehr als 2.500 Unternehmen aus ganz Deutschland befragt. Danach rechnen 26 Prozent mit einem besseren Geschäftsjahr, 35 Prozent erwarten eine Stagnation.

Vor allem in der Baubranche drohe eine ernste Rezession, heißt es in einer IW-Pressemitteilung. Mehr als die Hälfte der dort tätigen Unternehmen erwarte einen Umsatzrückgang im neuen Jahr – ein Anstieg um mehr als 20 Prozentpunkte im Vergleich zum Sommer 2022. Gerade einmal 15 Prozent gehen von einem Zuwachs aus.

Auch in der Industrie sei die Stimmung düster. Der Anteil der pessimistisch gestimmten Unternehmen sei mit 39 Prozent hoch, 28 Prozent schauten positiv auf 2023. In der Dienstleistungswirtschaft sei das Bild gemischt. Der Handel erwarte ein eher schlechtes Jahr, IT und Medien rechneten mit vollen Auftragsbüchern. Insgesamt hielten sich die Unternehmen mit positiven (29 Prozent) und negativen (32 Prozent) Erwartungen in etwa die Waage.

Energiekrise trifft alle Teile des Landes

„In der Corona-Pandemie konnten manche Regionen die Krisenfolgen noch wegen ihrer strukturellen Gegebenheiten abfedern“, sagt IW-Konjunkturforscher Michael Grömling. „Die Energieversorgung bleibt unsicher, das trifft alle Teile des Landes gleichermaßen. Für das neue Jahr ist das keine gute Nachricht. Deutschland steht vor einer neuen Rezession“.

Save the Date: Die finalen Januar-Daten des S&P Global/BME-Einkaufsmanager-Index (EMI) werden am 1. Februar von S&P Global und BME veröffentlicht.

Frank RöschPressesprecher+49 6196 5828-155frank.roesch@bme.de