07.08.2025China/Asien/ASEAN

USA – China – EU: Deutschland im geopolitischen Spannungsfeld

Handelskonflikte, Exportauflagen, geopolitische Machtspiele: Die internationale Handelsordnung steht unter Druck. Deutschland und die EU geraten immer stärker zwischen die Interessen der Supermächte USA und China. Was bedeutet das für die Einkaufsstrategien deutscher Unternehmen? Antworten liefert das kommende BME CHINA BRIEFING am 25. September 2025.
Die Handelsbeziehungen zwischen der EU und China stehen unter dem Einfluss geopolitischer Spannungen. Wie Unternehmen ihre Einkaufsstrategien anpassen können, zeigt das 6. BME CHINA BRIEFING am 25. September 2025. © batak1/iStock

Nachrichten über Handelskonflikte, Zollerhöhungen, Exportauflagen und weitere geopolitische Maßnahmen prägen zunehmend die internationale Handelslandschaft. Welche Rolle spielen Deutschland und die EU in diesem Umfeld? Welche Auswirkungen hat das für deutsch-chinesische Handelsbeziehungen und globale Lieferketten?

Neue Herausforderungen für den globalen Handel

Fakt ist: Die globale Handelsordnung befindet sich im Wandel. Handelskonflikte, protektionistische Maßnahmen wie Zollerhöhungen oder Ausfuhrkontrollen und ein zunehmend volatiles geopolitisches Umfeld stellen Herausforderungen für internationale Lieferketten dar. Für Unternehmen resultieren daraus wachsende Unsicherheiten im Einkauf und in der Planung.

Deutschland und die EU geraten dabei zunehmend in ein Spannungsfeld zwischen den wirtschaftlichen Interessen der USA und Chinas. Die aktuellen Entwicklungen verdeutlichen die Risiken einseitiger Abhängigkeiten etwa vom chinesischen Beschaffungsmarkt. Auch politische Signale wie beim EU-China-Gipfel zeigen: Die wirtschaftliche Zusammenarbeit wird komplexer.

Gleichzeitig reagiert die deutsche Wirtschaft im Umgang mit China konstruktiv und pragmatisch, um wirtschaftliche Potenziale zu erschließen und Risiken gezielt zu steuern. Einkaufsverantwortliche müssen verstärkt das aktuelle Geschehen im Blick behalten, um informierte und fundierte Entscheidungen treffen zu können.

Strategien gegen einseitige Abhängigkeiten

Das Augenmerk richtet sich dabei insbesondere auf nachfolgende Themen:

Risikobewertung von Lieferketten: Die Abhängigkeit von einzelnen Ländern oder Rohstoffen kann in Krisensituationen zu Versorgungsengpässen führen. Liefernetzwerke sollten hinsichtlich geografischer Konzentration, politischer Stabilität und regulatorischer Risiken analysiert werden.

Diversifizierung und Resilienz: Strategien zur Streuung von Bezugsquellen gewinnen an Bedeutung. Dazu gehört auch die stärkere Einbindung alternativer Beschaffungsmärkte, um Abhängigkeiten zu minimieren.

Monitoring geopolitischer Entwicklungen: Der Einkauf muss politische und wirtschaftliche Trends zunehmend aktiv beobachten. Frühzeitige Einschätzungen zu möglichen Handelsbeschränkungen oder regulatorischen Änderungen sind essenziell für die Absicherung der Versorgung.

Kritische Rohstoffe im Fokus: Maßnahmen wie Exportbeschränkungen auf seltene Erden oder Hightech-Materialien zeigen, wie schnell sich politische Entscheidungen auf die Verfügbarkeit und Preisgestaltung auswirken können. Hier sind vorausschauende Strategien gefragt, um Versorgungsrisiken abzufedern.

Anpassung von Einkaufsstrategien: Versorgungssicherheit und Resilienz müssen ebenso wie der Kostenfokus im Blick gehalten werden. Der Einkauf entwickelt sich damit immer stärker zu einem aktiven Mitgestalter der Unternehmensstrategie.

Auch wenn geopolitische Entwicklungen nur begrenzt beeinflussbar sind, können Unternehmen durch vorausschauendes Handeln ihre Position deutlich stärken. Für den Einkauf bedeutet das: Informationen bündeln, Netzwerke pflegen und Szenarien durchspielen, um in dynamischen Zeiten handlungsfähig zu bleiben.

6. BME CHINA BRIEFING am 25. September 2025

Vor diesem Hintergrund wird die Arbeit des BME Expertenkreises China unter Leitung von Riccardo Kurto, Chinabeauftragter des BME, immer bedeutsamer. Der Kreis analysiert halbjährlich die aktuelle Lage und gibt Orientierung für die Einkaufsstrategie im Umgang mit China.

Die nächste Auswertung wird am 25. September 2025 im Rahmen des 6. BME CHINA BRIEFINGS online vorgestellt. Die Fachveranstaltung bietet fundierte Einblicke, strategische Empfehlungen und praxisnahe Einschätzungen für alle Beschaffungsentscheider, die China im Blick behalten müssen. Zur Anmeldung hier.

Ihre Kontaktperson

Natalie Popoola
Senior Projektmanagerin VeranstaltungskonzeptionInhaltliche Fragen