13.10.2022Politik & Wirtschaft

VDMA-Studie beschreibt neue Wege in der Produktion

Sechs aktuelle Megatrends erforderten und ermöglichten neue Wege. Themenfelder wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit seien für die Produktion eine echte Chance.
© Mathis Germa/pixabay.com

Der VDMA und die Unternehmensberatung Roland Berger haben die gemeinsame Studie Next Generation Manufacturing durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. Danach werde der Druck auf die Produktionskosten im gesamten Maschinen- und Anlagenbau aus Sicht von 64 Prozent befragter Entscheiderinnen und Entscheider weiterhin zunehmen. Zugleich werde es zunehmend schwieriger, sich als Unternehmen erfolgreich zu positionieren, denn die Mehrzahl der Firmen verfolge ähnliche Optimierungsansätze, heißt es in einer VDMA-Pressemitteilung. Danach sähen nur rund 29 Prozent gute Spielräume, da sie an anderen Stellschrauben zu drehen versuchen als die Mehrheit ihrer Marktbegleiter.

Geprägt werde die Entwicklung zudem von sechs globalen Megatrends: Die eigene Produktion insbesondere mit Blick auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Lokalisierung neu aufzustellen, habe eine hohe Relevanz für Maschinen- und Anlagenbauer. Hier ergäben sich neue Differenzierungsmerkmale, ebenso wie durch die Trends zu zunehmender Individualisierung, verstärktem Populismus oder einer Disruption der Industrie.

Staatliche Unterstützung nötig

Die noch komplexer werdenden Anforderungen an Standorte und Rahmenbedingungen der Produktion bedürften jedoch flankierender Maßnahmen seitens der Politik. Hier gebe es den VDMA-Angaben zufolge für die meisten Länder noch einiges zu tun.

Nur 32 Prozent der Entscheiderinnen und Entscheider antworteten, dass derzeit die staatlichen Voraussetzungen gegeben seien, die sechs Trends bestmöglich nutzen zu können. Technische Infrastruktur wie schnelles Internet, stabile Stromversorgung und gut ausgebaute Transportwege seien ebenso Bedürfnisse wie geeignete Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums, zum Kampf gegen Korruption wie auch zum Abbau von Bürokratie. Auf steuerlicher Ebene seien vor allem niedrige Import- und Exportzölle sowie staatlich geförderte Forschung genannt worden.

Ganz entscheidend seien jedoch vor allem das Bildungssystem und die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte. Die Rückmeldungen der Studie belegen, dass es bereits einen starken Mangel an IT-Spezialisten, Fachkräften mit spezieller Ingenieurausbildung sowie Facharbeiterinnen und Facharbeitern gibt. Das mache sich im Tagesgeschäft bereits bemerkbar. Der nicht abdeckbare Bedarf an hochspezialisierten IT-Fachkräften habe schon heute bei 64 Prozent der Antwortenden negative Auswirkungen.