30.07.2025Konjunktur

Wirtschaft in der Warteschleife: BIP schrumpft im zweiten Quartal 2025 leicht

Deutschlands Bruttoinlandsprodukt ist im zweiten Quartal 2025 nach Angaben des Statistischen Bundesamtes um 0,1 Prozent gesunken. Die Investitionszurückhaltung der Unternehmen belastet die Konjunktur – trotz gestiegener Konsumausgaben. Die wirtschaftliche Unsicherheit, nicht zuletzt aufgrund internationaler Handelskonflikte, bleibt ein zentrales Risiko.
Wolken über Deutschlands Konjunktur: Trotz stabiler Konsumausgaben schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2025 leicht um 0,1 Prozent – Investitionszurückhaltung und internationale Unsicherheiten belasten die Wirtschaft. © Bernhard Jaeck/iStock

Verhaltene Entwicklung nach gutem Jahresstart

Nach einem moderaten Wachstum zu Jahresbeginn hat sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Quartal 2025 wieder abgeschwächt. Das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Im Vorquartal hatte das BIP noch um revidierte 0,3 Prozent zugelegt.

Im Vergleich zum Vorjahresquartal zeigt sich ein durchwachsenes Bild: Preisbereinigt stagnierte die Wirtschaftsleistung (0,0 Prozent), preis- und kalenderbereinigt lag sie hingegen leicht im Plus (+0,4 Prozent).

Investitionen rückläufig – Konsum stabilisiert Entwicklung

Ursache für die leichte Schrumpfung war vor allem die zurückhaltende Investitionstätigkeit der Unternehmen. Sowohl in Ausrüstungen als auch in den Bau wurden im Vergleich zum Vorquartal weniger Mittel investiert. Die grundsätzliche Investitionszurückhaltung dürfte auch Ausdruck der anhaltenden Unsicherheit im internationalen Umfeld sein.

Externe Faktoren bremsen die deutsche Konjunktur

Ein wesentlicher Unsicherheitsfaktor bleibt de facto die Handelspolitik der USA. Die Debatte um zusätzliche Zölle auf EU-Waren, insbesondere aus Deutschland, dämpft die Erwartungen vieler exportorientierter Betriebe. Bereits im ersten Quartal hatten viele Unternehmen in Erwartung neuer Handelshemmnisse ihre Lieferungen vorgezogen – was nun möglicherweise zur aktuell schwächeren Investitionstätigkeit beiträgt.

Auch die Konsumlaune der Verbraucher zeigt keine nachhaltige Trendwende. Zwar sind die Ausgaben gestiegen, doch das Konsumklima bleibt verhalten. Vor diesem Hintergrund droht der Binnenmarkt als Wachstumsmotor weiter an Kraft zu verlieren.