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Das Team der BME Akademie, die heute als führender Anbieter hochwertiger beruflicher Weiterbildung in den Bereichen Einkauf, Logistik und SCM im deutschsprachigen Raum gilt.© BME e.V.
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25 Jahre BME Akademie: Von Urgesteinen, Karrieren und Avataren

Jubiläum: In einer Villa in Frankfurt-Sachsenhausen, in der Nachbarschaft diverser Generalkonsulate, wurde die Idee einer eigenständigen BME Akademie geboren. BIP zeichnet die wichtigsten Stationen der BME-Tochtergesellschaft nach.

Viele Jahre hatte der BME in der Waidmannstraße „logiert“ – mit einer Handvoll Mitarbeitenden. „Kuschelig, aber wenig praktikabel“, erinnert sich Holger Hildebrandt, der im Jahr 2000 seinen Wechsel als ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender zum Hauptgeschäftsführer vollzog. Die Villa, ohnehin ursprünglich nur für Wohnzwecke gedacht, wurde verkauft. Der Verband und die neu gegründete BME Akademie GmbH zogen in die Bolongarostraße. Im Multikulti- Stadtteil Frankfurt-Höchst nahm die Erfolgsgeschichte Fahrt auf.

Manfred Lensing, Martina Jungclaus, Rolf Christe, Peter Hermany, Timo Taubitz, Torsten Heil: Sie alle zeichneten nacheinander für die Weiterbildungsgeschicke verantwortlich. „Mit Torsten Heil kam der erste Schub. Und der wurde dann mit Wilhelm Keienburg bis heute sehr erfolgreich fortgeschrieben“, betont Holger Hildebrandt, der sich Ende 2013 in die Rente verabschiedete und noch heute der BME-Region Essen verbunden ist. Keienburg ist seit 2010 Chef der Akademie und managt seitdem das Portfolio der Verbandstochter von über 1.000 Veranstaltungen: Seminare, Masterclasses, Curricula, Konferenzen, Praxisforen, Lehrgänge und Inhouse-Schulungen.

Dabei behält Wilhelm Keienburg auch in Krisenzeiten einenkühlen Kopf. Als Corona die Vor-Ort-Weiterbildung beziehungsweiseQualifizierung plötzlich unmöglich machte,reagierte der Akademie-Chef schnell. „Innerhalb sehr kurzer Zeit haben wir unser Portfolio auf Online-Kurse umgestellt.Und zwar alle Formate. Mitarbeitende, Referentinnenund Referenten zogen sofort mit. Die Teilnehmendenbrauchten etwas länger“, sagt der 53-Jährige diplomierteVolkswirt schmunzelnd. Ergebnis: Bereits 2023 konnte WilhelmKeienburg ein Rekordergebnis vermelden. Er kannheute auf ein eingespieltes Team mit 36 Mitarbeitendenbauen, ohne die ein solches Ergebnis nicht möglich wäre.

In Fachveranstaltungen gibt es immer Anregungen zur Vertiefung und für mehr Praxisnähe.

Zwei wichtige Akteure haben die Erfolgsgeschichte der BME Akademie von Beginn an mitgeprägt: Michael Baumann und Alexander Sehr. Ersterer (heute 65) ist seit 1992 beim BME aktiv. 1998 absolvierte er selbst den Lehrgang „Fachkaufmann für Einkauf und Logistik“. Er war einer der sieben Mitarbeitenden, die mit dem Akademie-Start zunächst 125 Fachveranstaltungen konzipierten beziehungsweise abwickelten. Heute ist das „Urgestein“ als Salesmanager Inhouse für alle Schritte vom Angebot bis zur Rechnungsstellung zuständig.

Alexander Sehr kam 2002 zum BME und war anfangs zuständig für Planung und Durchführung der Weiterbildungslehrgänge, später für sämtliche Lehrgänge und Zertifizierungen. Er entwickelte die Akademie zum Ausbildungsbetrieb, wurde zusätzlich Qualitätsmanagementbeauftragter und verantwortet seit 2017 zusätzlich die Inhouse-Trainings. 70 bis 80 Tage im Jahr ist er dozierend „in der Bütt“. Während des Karnevals schon mal in lustiger Verkleidung und am Seminarort am Tegernsee in zünftiger Tracht.

Sehr ist in IHK-Prüfungsausschüssen aktiv und vertritt den BME in vielen strategischen Projekten, und das auch international Beispiel: In Marokko standardisierte Sehr 2019 über Wochen hinweg Veranstaltungsformate für den frisch gegründeten Einkäuferverband AMCA. Bei Compliance- Content wie Antikorruption, Wettbewerb und Kinderarbeit gab es unter den öffentlichen Einkäufern in Casablanca erstaunte Gesichter, wie Alexander Sehr zu berichten weiß.

Und was gilt heute als fortschrittlichstes Format der BME Akademie? Der „Avatar-basierte Fachwirt-Lehrgang ist cool“, sagt Geschäftsführer Wilhelm Keienburg. In der Tat, denn hierbei spaziert jeder Teilnehmende als künstliche Figur durch Online-Plenum und Break-out-Sessions; die eigene Stimme ist hingegen echt. „Dieses innovative Format erhöht den Spaß am Lernen und bringt dezentral sitzende Teilnehmende an einen virtuellen Tisch.“ Und auch die BME Akademie mit ihren zahlreichen Dozentinnen und Dozenten profitiert, wie bei allen anderen Online-Formaten auch: Man spart ebenso wie die Kunden eine Menge Reisekosten.

Claudia Zwilling-Pinna, Vorstandsmitglied in der BME-Region Pfalz/Rhein-Neckar, ist „gefühlt“ ihr ganzes Berufsleben auch in Sachen BME unterwegs – seit über 30 Jahren. Die Rechtsanwältin aus Heidelberg (Partnerin, Walter Rechtsanwälte) erinnert sich gut an ihre Anfänge, als aus dem Einkauf der „Bestellschreiber“ die ganzheitliche „Materialwirtschaft“ mit in den Verbandsfokus kam. Vertragsarbeit im Einkauf sei früher stark durch enge persönliche Kontakte mit Lieferanten und Handshake-Verträge von Einkaufsdirektoren und verselbstständigten Fachabteilungen geprägt gewesen. Lange sei sie in ihren Seminaren die einzige Frau und jüngstes Mitglied in den Männerrunden gewesen, denen sie die Schwachstellen aufzeigte.

Heute seien bei ihren Seminaren wegen des anhaltenden Fachkräftemangels Themen wie „Rechtssicherheit bei Einkauf von Fremdpersonal“, „Arbeitnehmerüberlassung“ und „Dienstleistungen“ die Dauerbrenner, und das mit hohem Frauenanteil. In den vergangenen Jahren sei es vor allem um die komplexe Problematik des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes gegangen, schon lange vor dem intendierten Inkrafttreten. „Dabei war ich thematisch Vorreiterin“, betont die Juristin. Ihr Fazit nach all den Jahren: „Die Abhängigkeiten im Einkauf sind größer worden – trotz vieler Hilfsmittel zur Abbildung der Bedarfe im Vertrags-/Bestellwesen durch IT, vorweggenommener Qualifizierungen sowie Auditierungen von Lieferanten und Dienstleistern.“

Langweilig wird es Claudia Zwilling-Pinna nicht: „In Fachveranstaltungen gibt es immer Anregungen zur Vertiefung und für mehr Praxisnähe.“ Im Übrigen sei der gut organisierte Background seitens der BME Akademie hilfreich. „Ich kann mich auf das Wesentliche konzentrieren, und auch dafür danke ich allen.“

Jens Kaeseler blickt auf fast 25 Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit mit der BME Akademie zurück – seit 2002 als Gründer und Geschäftsführer von admoVa Consulting in Bad Camberg. Ein Vorzeigeprojekt war die Konzeption der Schulungen „Management SCM & Logistik (LOG-SCM)“ für die Bosch Akademie unter Leitung des zentralen Konzerneinkaufs. Es galt ab 2009, weltweite Standards in der Aus- und Weiterbildung im Bereich Supply Chain Management und Logistik zu etablieren – mit einer Basisschulung für neue Mitarbeitende in Einkauf, SCM und Logistik sowie einer Experten-Schulung für erfahrene SCM-Fachkräfte. Dabei wurden spezifische Bosch-Arbeitsweisen, Methoden und Fachbegriffe trainiert und durch Planspiele von admo- Va ergänzt – „mit durchweg positiver Resonanz“, so Jens Kaeseler. Die BME-Seite war dabei für Schulungslogistik, Buchungsprozesse und die Durchführung zuständig.

Das Qualifikationsprogramm wurde über mehrere Jahre hinweg begleitet – mit Einsätzen in Europa, Asien (Japan, China, Indien), den USA und Mexiko. Besonderes Augenmerk lag auf dem Kundenwunsch, die Schulungen weltweit im Train-the-Trainer- beziehungsweise Train-by-Locals-Konzept auszurollen. Aber: Bald sollte sich ein hoher Bedarf an weiterer externer Kontinuität ergeben: Denn kaum waren interne Trainer geschult, wurden ihnen neue Aufgaben zugewiesen. „Das könnte auch an der besonders guten Schulung gelegen haben“, wie Jens Kaeseler augenzwinkernd bemerkt. Entsprechend wurden weitere admoVa-Trainer qualifiziert, so auch Jens Rittscher, ein SCM-Experte. Auch die BME Akademie wirkte wieder mit, regelmäßige Trainings weltweit durchzuführen.

Hans-Jürgen Priebs hatte Ende 2004 seinen ersten Einsatz als Referent für den „Fachkaufmann Einkauf und Logistik“ an der Katholischen Akademie in Hamburg in Sachen „Importabwicklung“ und „Entsorgung“. Später kamen weitere Themen hinzu. Dabei bereiste er mehrfach das gesamte Bundesgebiet. Priebs: „Ich war unter anderem in Hannover, Köln, Essen, Frankfurt, Berlin, München; in Präsenz dürften es ab 2004 zirka 200 Tage gewesen sein.“

Seit 2021 standen dann ausschließlich Online-Tage auf seiner Agenda, bis heute rund 80. Er habe große Freude an Vermittlung, Teilung und Austausch von Wissen und Erfahrungen in Theorie und Praxis. Es sei eine wunderbare Sache, daran mitzuwirken, eine heterogene Zielgruppe nach Alter und Branchen zu befähigen, sich beruflich weiterzuentwickeln. „Meine Motivation als Referent für den BME ist bis heute sehr hoch.“ Das bestätigt Akademie- Geschäftsführer Wilhelm Keienburg: „Herr Priebs zählt zu unseren dienstältesten und erfahrensten Trainern. Gleichzeitig war er der Erste, der sich mit Verve in die neuen Technologien eingearbeitet hat. Das ist ein bemerkenswertes Vorbild.“

Sabine Ursel, Fachjournalistin

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Frank Rösch
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